RübenernteKartoffelernte_doc

< Zurück

Gute Aussichten für den Rübenanbau 2022 - Gemeinsames Infoschreiben DIE RÜBENBAUERN und AGRANA

by Präs. DI Ernst Karpfinger und CTO DI Dr. Norbert Harringer | Mrz 15, 2022

Sehr geehrte Rübenbäuerinnen,
sehr geehrte Rübenbauern,

herzlichen Dank für Ihre Kontrahierung, mit der Sie beigetragen haben, eine Anbaufläche von 36.000 Hektar für 2022 zu ermöglichen und damit den Fortbestand der Zuckerfabrik Leopoldsdorf abzusichern. Mittelfristig wird dafür eine Rübenfläche von etwa 38.000 Hektar notwendig sein.

Die momentan volatilen Agrarmärkte, die durch die gegenwärtige Ukraine-/Russland-Krise noch zusätzlich verstärkt werden, lösen bei manchem Landwirt Überlegungen aus, zwischen verschiedenen Frühjahrskulturen noch zu wechseln.  

Zuckerpreise steigen: Rübenpreis von € 40,00 pro Tonne in Sicht
Auch der Zuckerpreis in Europa steigt seit einigen Monaten stetig. Mittlerweile gehen wir davon aus, dass der Zuckermarkt ein deutlich höheres Preisniveau erreichen wird, sodass für Lieferrechtsrüben aus dem Anbau 2022 ein Rübenpreis bei 17,5 % Zuckergehalt/15,5 % Bereinigtem Zuckergehalt von zumindest € 40,00 erreicht wird. Damit wird der festgelegte Mindestpreis deutlich überschritten und die Wettbewerbsfähigkeit der Zuckerrübe gegenüber den anderen Kulturen auf jeden Fall erhalten oder sogar übertroffen.

Es war eine gute Entscheidung, für 2021 die Rübenflächen auszuweiten, denn die gute Qualität und der erfreuliche Rübenertrag haben den Rübenbauern durchschnittlich € 500,00 pro Hektar mehr Erlös gebracht. Die prognostizierte Preissteigerung für den Anbau 2022 erhöht den Roherlös um etwa weitere € 500,00 pro Hektar.

Biodiversitätsflächenanlage: Ausnahme für Zuckerrübenflächen 2022

Die Maßnahme UBB im neuen ÖPUL sieht ab 2023 vor, dass auf Feldschlägen, die größer als 5 Hektar sind, eine Biodiversitätsfläche von 0,15 Hektar anzulegen ist. Insgesamt müssen am Betrieb 7 % der Ackerfläche mit Biodiversitätsflächen bestellt werden.

Diese Regelung hätte für den Rübenanbau 2022 negative Konsequenzen gehabt, denn auf Feldstücken größer 5 Hektar, die mit Neonicotinoid gebeizten Zuckerrüben im Anbaujahr 2022 bestellt werden, könnten aufgrund der Fruchtfolgeauflagen keine Biodiversitätsflächen im Jahr 2023 angelegt werden.

Es wird eine Ausnahme erlassen, die vorsieht, dass auf diesen betreffenden Feldstücken erst im Jahr 2024 eine Biodiversitätsfläche anzulegen ist. Es muss aber weiterhin sichergestellt sein, dass die Betriebe die Verpflichtung von 7 % Biodiversitätsflächen bereits 2023 erfüllen.

Die klare Empfehlung ist daher, von dieser Ausnahme Gebrauch zu machen, damit die kontrahierte Rübenfläche erhalten bleibt.

Ausblick
Die gegenwärtige Situation auf den Agrarmärkten ist sicher eine Ausnahmesituation, die besonnenes Verhalten erfordert.

Es ist daher unser dringender Appell, die kontrahierte Rübenfläche für 2022 zu halten und damit die Rohstoffversorgung beider Zuckerfabriken gemeinsam abzusichern.

Der erwartete Rübenpreis von zumindest € 40,00 pro Tonne Lieferrechtsrüben bildet für diese Entscheidung eine sehr gute Ausgangsbasis, die die Wettbewerbsfähigkeit der Zuckerrübe gegenüber anderen Kulturen deutlich stärkt.

 

Mit freundlichen Grüßen
    

         CTO DI Dr. Norbert Harringer                    Präs. DI Ernst Karpfinger

            AGRANA Beteiligungs-AG                           DIE RÜBENBAUERN